1960 entwickelten die Grössen der lokalen Unterhaltungsszene (Ruedi Walter, Margrit Rainer und Konsorten) die grossartige Idee, den kulturlosen Zürcher Sommer mit einem Freiluft-Musiktheater zu beseelen. Die «Zürcher Ballade» an der Trittligasse war geboren: Eine eigens für diese Gelegenheit produzierte Revue unterhielt die zahlreichen Besucherinnen und Besucher bestens – und das eben “i de Mitti vo de City”.
Dann weckte das Amt für Ideen diese waghalsige Idee aus dem Dornröschenschlaf. So entstand 2017 eine neue Zürcher Ballade. Das Stück «Trittligass». Eine neue Geschichte wurde erzählt, verbunden mit den Zürcher Liedern und Chansons von damals. Der Zuschauererfolg im Oberdorf war auch 2017 enorm.
Nun, genau 60 Jahre nach der Première, droht Zürich erneut ein Sommer ohne dem für gewöhnlich üppigen Kulturprogramm. Der perfekte Zeitpunkt also, um für drei angenehme Sommerwochenenden das lauschige Plätzchen an der Trittligasse mit einer neuen Geschichte zu bespielen. Das Amt für Ideen hat eine entsprechende Verfügung an die Mitstreiterinnen und Mitstreiter von 2017 erlassen. Die Konsequenz: Trittligass – Ein sommerliches Grippenspiel.
Die Fackel von 1960 wird sinngemäss weitergetragen. Ein neues Stück wurde geschrieben, erstmals auch neue Chansons komponiert und – sensationell – alte, unbekannte Stücke gelangen zur Uraufführung. Das Endergebnis ist ein Musiktheater gepickt mit Zürcher Themen und einer gehörigen Portion Selbstironie.
Die Première 2020 fand am Donnerstag, dem 27. August oben an der Trittligasse statt.